Georg Groddeck – Pionier des psychosomatischen Denkens und das Senkrechte Weltbild
Georg Groddeck (1866-1934), ein bemerkenswerter Arzt und Psychoanalytiker, steht heute im Fokus einer faszinierenden Rückbesinnung auf eine ganzheitliche Sichtweise, die im Senkrechten Weltbild von zentraler Bedeutung ist. Bekannt durch sein wegweisendes Werk „Das Buch vom Es“, das auch Sigmund Freud inspirierte, eröffnete Groddeck völlig neue Perspektiven auf die Verbindung zwischen Körper und Seele.
In seinem Werk "Verdrängen und Heilen" entwickelt Groddeck Ideen, die noch heute von außerordentlicher Aktualität und Tiefe sind. Er betont, dass Krankheit und Gesundheit nicht getrennt voneinander zu betrachten seien, sondern als Ausdrucksformen eines inneren Wesenskerns – des sogenannten "Es". Dieses "Es" handelt jenseits bewusster Kontrolle und entscheidet nach eigenem Ermessen über Wohlbefinden und Krankheit. Groddeck führt aus, dass Krankheit häufig ein Mittel sei, mit dem unser Inneres (das „Es“) kommuniziert, wenn andere Ausdrucksmöglichkeiten versagen.
Die Verbindung zum Senkrechten Weltbild
Das "senkrechte Weltbild" beschreibt eine Sichtweise, die das Leben nicht horizontal, also rein materiell und rational, sondern vertikal, mit spirituellen, emotionalen und energetischen Dimensionen versteht. Dieses Weltbild erkennt die Ganzheitlichkeit des Menschen und seine Verbindungen zu tieferliegenden Bewusstseinsebenen und verborgenen Weisheiten.
Groddeck passt hier ideal hinein, da er Krankheiten nicht als isolierte Ereignisse ansieht, sondern als ganzheitliche Phänomene, die sich aus tiefen Schichten unseres Bewusstseins und Unbewussten speisen. So beschreibt er eindrucksvoll, wie etwa eine scheinbar zufällige Erkrankung tatsächlich Ausdruck innerer Konflikte oder verdrängter Wünsche sein kann.
Zudem korrespondiert Groddecks Gedanke, dass Heilung letztlich ein Prozess der Selbstheilung ist, unmittelbar mit den Grundprinzipien des senkrechten Weltbildes. Dieses Weltbild betrachtet Krankheit nicht nur als Störung, sondern als Teil eines tieferen Lern- und Entwicklungsprozesses der Seele.
Bedeutung für heute
Die heutige Zeit, geprägt von Stress, Burnout und psychosomatischen Erkrankungen, kann von Groddecks Erkenntnissen enorm profitieren. Indem wir Krankheiten nicht länger nur als Feinde betrachten, sondern als Botschaften unseres tieferen Selbst, können wir heilsame Prozesse in Gang setzen, die uns zu umfassender Gesundheit und innerer Balance führen.
Das senkrechte Weltbild bietet hierbei einen ergänzenden Rahmen, der uns einlädt, tiefer zu schauen, ganzheitlicher zu denken und uns selbst nicht nur als physische, sondern als spirituelle und emotionale Wesen zu begreifen. Groddeck lädt uns ein, die "Sprache des Es" zu verstehen und die heilsame Kraft zu entdecken, die in der Anerkennung unserer wahren, vollständigen Natur liegt.